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Wir waren wieder mit unserem Wohnmobil unterwegs. Wir aben eine kleine Winterflucht nach Spanien unternommen

Aktuelles

Wir haben umgesattelt.

- zumindest teilweise :-) 

 

2021 haben wir uns in Düsseldorf in ein Wohnmobil "schockverliebt". Nach 12 Monaten Wartezeit ist "MANNI" im August 2022 endlich angekommen. Nach ein paar Kurztrips in die Eifel, an die Mosel und nach Bayern ging es am 14.11.22 zum ersten richtigen WoMo-Urlaub gehen. Wer uns kennt, der weiß, dass das kein 0-8-15 Urlaub wurde. Wir lieben die Herausforderung und deshalb ging die erste Tour nach Norden durch Finnland und Norwegen. Denn wir hofften darauf die Polarlichter zu sehen. 

2023 folgte dann der zweite größere Urlaub, einmal die Moldau von der Quelle bis zum Zusammenfluß mit der Elbe.

 

Alles über unser neues Gefährt erfahrt ihr unter "Fahrzeuge", die ersten Touren stellen wir wie gehabt hier ein. Ihr findet die Tour en unter "Europa / *Polarlichter" und unter "Europa/*Moldau". Zukünftig sind alle Wohnmobil-Touren mit einem *gekennzeichnet.

 

Viel Spass beim Lesen

Julia und HaDi

F.A.T. - Stammtisch Westerwald

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2021 - Sardinien, wir wollen in       8 Tagen eine Insel erkunden

 

Sardinien? Wir waren ja schon an vielen Orten dieser Welt und eigentlich wollten wir in die USA. Aber da Corona immernoch eine Einreise verhindert, haben wir ein neues Ziel gesucht. Dabei waren wir uns ganz schnell einig, dass es Sardienien sein soll.

Am 21.06.21 geht es los, über Genua auf die schöne italiensische Insel, die soooo viel für Motorradfahrer bieten soll. Dort bleiben wir 8 Tage bevor es am 30.06.21 dann durch die Alpen wieder nach Hause geht.

Wir werden berichten, ob Sardinien eine (Motorrad-) Reise Wert ist.

 

 

Montag, Dienstag 21.+22.06.21, 1024km

 

Wir machen uns schon vor 08:00 Uhr auf den langen Ritt nach Genua, denn schließlich wollen wir auf Autobahnen verzichten und unsere Fähre geht am Dienstag Abend, wir müssen pünktlich in Genua eintreffen.

Der ertse Tag ist einfach toll zu fahren. Das obere Mittelrheintal, der Pfälzer Wald, die südlich Weinstraße sind nur einige Highlights, die eigentlich für viele schon als Urlaubsort und Fahrtziel ausreichen.Wir haben keine Zeit, genießen die Straßen, den Ausblick und huschen durch. Fotostop ist Fehlanzeige. In Hinterzarten am Feldberg kommt es dann von Südwesten angerauscht, das angekündigte Gewitter. Wir wollen heute noch bis Luzern, damit es morgen nicht so stressig wird. 

Am Schluchsee erwischt uns aber der erste Gewitterausläufer und wir sind ersteinmal nass. Egal, das stört uns nicht wirklich……aber in Othmarsingen ist der Himmel vor uns tiefschwarz, so richtig bedrohlich. Kurzentschlossen halten wir an einem kleinen Landgasthof am Wegesrand an und kommen eben nicht bis Luzern. Aber 540km sind eine gute Ausgangsposition.

 

Am nächsten Morgen geht es wieder um 8Uhr los. Nach knapp 15 Minuten Fahrt sehen wir, dass der STOPP eine gute Entscheidung war. Entwurzelte und gespaltene Bäume, Schnee- (Hagel-) flächen an allen Ecken und die Straßen sind übersäht mit Gestrüp, Ästen und sonstigem Unrat. Hier hat das Gewitter gestern Abend extrem gewütet. Gut dass wir meistens mit der Natur fahren….

Weiter geht es über den Gotthard - wieder mit Regen. Zum Glück ist es kurz vor der Passhöhe (2104m) trocken und wir können tatsächlich den alten Gotthardpass (Tremola) nehmen. Dieser windet sich wirklich toll als geppflasterte Straße in unzähligen Spitzkehren hinunter nach Italien. Das kostet natürlich Zeit, ist es aber absolut Wert. Im Tal kommt erneut heftiger Regen, der uns bis kurz vor dem Vierwaldstätter See begleitet. Der See und die Straße sind en Traum und es geht gleich hinüber zum Lago Maggiore - traumhafte Natur. Leider ziehen sich die 83 km Küstenstraße wie Gummi, denn selten geht es schneller als 40km/h. So wird es am Ende dann doch ziemlich knapp und in Tortona biegen wir auf die A7 nach Genua. Aber diese 70km lohnen sich. Noch nie haben wir eine Autobahn mit so vielen engen Kurven gesehen und gefahren. Irgendwie hat auch das etwas. 30 Minuten vor Toresschluss erreichen wir die Fähre und sind glücklich auf dem Weg nach Sardinien. Das war Hardcore …….

Mittwoch, 23.06.2021, 284 km -1308 km

Ich empfinde so ne Fährfahrt als ziemlich nervig. Richtig gut schlafen, kann man nicht. Ständig dieses Surren - schlechte Luft und das Anlegen dauert gefühlt ewig.

Egal, um 09:00 Uhr rollen wir auf sardischem Boden. Gegen 10 ist ein Frühstück fällig. Direkt am Meer und „um die Ecke“ von unserem späterem Hotel „San Diego“. Das Frühstück war toll und wir stürzen uns auf die berühmte SS125 gen Süden.

 

284 km werden es werden, bis wir am Hotel Villa del Re ankommen werden. Dazwischen liegt ein Kurvenparadies mit bestem Straßenbelag. Die Straßen sind nur schwach frequentiert und so kann man Fahrspaß und Natur in vollen Zügen genießen.

Die Vegetation ist zum Niederknien. Überall Bougainveillea in den Farben Orange, Rot, Weiß und Lila. Die Oleanderbüsche / Bäume wachsen als Fahrbahnbegrenzung und mannshohe Kakteen blühen um die Wette. Was für eine wunderschöne Insel!!

 

Gegen 16:00 Uhr kommen wir an unserem Zielort an. Und so schön der Fahrtag auch war, bin ich froh endlich da zu sein, denn die drei Tage Anfahrt stecken mir in den Knochen. Das Hotel nimmt einem den Atem. Es ist „first class“. Da haben wir uns mal was gegönnt!

Immer geht so was nicht, aber ab und an schon!

Wir freuen uns auf die nächsten Tage!

Donnerstag 24.06.2021, 140 km - 1448 km

 

Gestern Abend war uns schon klar, dass wir mit dem Hotel einen Volltreffer gelandet hatten. Das Essen, das Ambiente, das Personal …. Alles ist wunderbar. Das Ganze hat natrürlich auch seinen Preis, aber ab und an gönnen wir uns so was auch mal. Das muss die Ausnahme bleiben, aber wenn wir uns dafür entscheiden, dann genießen wir ein solches Hotel eben auch. Die nächsten Urlaube werden dann halt wieder Camping! ;)

 

Nach einer ruhigen Nacht entscheiden wir uns am Morgen eine kleine Runde durch den Süden Sardiniens zu machen. Es werden 140 wunderschöne Kilometer um den Südosten Sardiniens. Dabei wird die SS125 vom Anreisetag beendet und ein toller Küstenabschnitt eingebaut.

Was uns so begeistert? Es ist die Kombinmation aus Vegetation (es blüht überall üppig) und hervoragende Straßen. Vom Belag, wie auch der Straßenführung. Hier kommt wirklich jeder auf seine Kosten.

 

Am Ende des Fahrtages entscheiden wir uns unterwegs etwas Fisch und Salat zu essen und rollen dann gemütlich und die Natur bewundernd ins Hotel zurück. Durch die Temperaturen und auch den „ Vollschutz“ den wir tragen (Protektorenhemd mit Crossshirt drüber) sind wir gen späten Nachmittag glücklich die Motorradklamotten gegen Bikini und Badehose zu tauschen und hüpfen ins Mittelmeer. Der Hotelpool ist zwar auch verlockend, aber wenn man schon mal die Chance auf Meerwasser und Sand unter den Füßen hat, dann doch lieber so! 

 

 

Freitag 25.06.2021, 275 km - 1723 km

 

Heute fahren wir früher los, denn die angestrebten Tageskilometer sollen am Nachmittag enden, damit wir noch ein bisschen Sonne tanken und das Meer genießen können.

Da die durch HaDi ausgeklügelte Tagesrunde weiter im Südwesten liegt, fahren wir zunächst mal ca. 60 km Autobahn um im Spielparadies zu landen. Die Gegend ist ein Traum! Mir gefällt sie auf Anhieb noch besser als die ohnehin schon tolle gestrige Tour. Das Hinterland ist wunderschön und die Kurven der gefahrenen Straßen sind irgendwie lieblicher und lassen sich noch besser  schwingen. Als wir um ca. 13:00 Uhr an der Grotta Is Zuddas ankommen, liegen die Temperaturen bereits bei Mitte 30 Grad und so erscheint der Ausblick auf eine kühle Hölenwanderung doch sehr verlockend. Leider geht die erste Führung erst ab 15:00 Uhr, so dass wir kurzerhand weiterfahren. Einer der Hotelangestellten hatte uns einen „Geheimtipp“ für ein authentisches und sehr gutes Fischlokal gegeben. Das La Balena in der Stadt Cagliari. Da trudeln wir kurz vor 15:00 Uhr ein. Sie machen gerade zu - Mensch, wenn es einmal läuf, dann läuft es. Wir finden in der Altstadt aber dennoch ein nettes Plätzchen und essen hervorragende Spaghetti mit frischen Tomaten, Muscheln und Käse. Wirklich köstlich!

Danach geht es zurück zum Hotel, aus den Klamotten und ins Meer. „Same procedure as yersterday!“

 

Morgen verlassen wir diesen wunderschönen Ort und fahren zum nächsten Hotel an der Nordostküste. HaDi sitzt gerade neben mir und plant die Tour.

Samstag, 26.06.2021, 355km, Gesamt: 2078km

 

Heute steht der Wechsel in Richtung Norden an. Um möglichst viel von der Insel zu erleben, haben wir für die zweite Hälfte ein Hotel im Norden der Insel, an der Costa Dorada angemietet. Da wir bereits auf dem Hinweg die SS125 an der Küste gefahren sind, haben wir uns für den Weg nach Norden die Inselmitte vorgenommen.

 

Was sollen wir sagen: die Insel, die Straßen, die Natur sind wunderbar. Wir bewegen uns ständig auf guten asphaltierten Straßen mit kaum Verkehr und die gefühlten 1000 Kurven lassen sich geschmeidig fahren. Es macht einfach nur Spaß! Der höchste Punkt ist im Gennargentu-Gebirge zwischen Desulo und Fonni mit 1236m erreicht. 

 

Kurz vor Schluss sind wir uns einig, dass es nun auch mal geardeaus gehen könnte….Julia meint sie sei “durmelig“ im Kopf von der ganz Kurvenfahrerei :-) 

 

Nach 9 Stunden erreichen wir unser Ziel.

Vor unserem Hotel im Meer liegt eine Insel mit dem Namen Isola Tavolara.

 

Wikipedia schreibt zu ihr u.a.:

Anfang des 19. Jahrhunderts kam der Korse Giuseppe Bertoleoni mit seiner Familie nach Sardinien und ließ sich auf der unbewohnten Insel Tavolara nieder. Als 1836 der König  Carlos von Sardinien auf der Tavolara an Land ging, kam ihm Giuseppes Sohn Paolo entgegen und verkündete: „Der König von Tavolara begrüßt den König von Sardinien und wünscht ihm einen angenehmen Aufenthalt in seinem Reich.“

Carlo Alberto fand den Scherz amüsant und schenkte ihm die Insel. Diese Schenkung ließ sich Bertoleoni schriftlich bestätigen. Das kleinste Königreich Europas war geboren. Die Nachfahren nannten sich darauf Karl I., Paul I. usw. 1962 endete die Unabhängigkeit der Insel. Heute arbeiten die Nachfahren des „König Paolo“ als Gastwirte und Schiffsführer.

Auf der Insel Tavolara liegt seit 1962 ein die halbe Insel umfassendes militärisches Sperrgebiet der NATO, auf welchem ein Fernmelde- und Abhörzentrum mit Längstwellensender betrieben wird.

Heute leben auf der Insel 15 bis 20 Menschen, die alle zur Familie Bertoleoni gehören. Der kleine Inselfriedhof, auf dem man die Gräber der Könige und ihrer Familie findet, liegt etwa in der Mitte der flachen Landzunge.

 

Ich finde, dass das eine wunderbare Geschichte ist!

 

Montag,  28.06.2021, 395 KM, Gesamt: 2473 KM

 

Der Plan war früh morgens loszuhuschen und dann eine Große Runde auf die Westseite der Insel zu machen. Wir wollten uns auf jeden Fall Alghero anschauen und auch sehen ob die „ungeschützte“ Westseite der Insel Meertechnisch etwas wilder ist. Denn hier auf der Ostseite ist das Meer ganz oft eine „Badewanne“.

Also frühstücken wir direkt um 07:30 Uhr und sind noch vor 09:00 Uhr auf den Motorrädern. Der erste Teil ist Schnellstraße und wir kommen hervorragend voran. Nach nur 2 Std. sehen wir das Meer auf der Westseite beim kleinen Städtchen Bosa. Hier gönnen wir uns erst mal eine Erfrischung, bevor es Rtg. Norden weitergeht - von nun an auf kleinen / gemütlichen Straßen.

 

Bei Alghero kommen wir gegen 13:00 Uhr an und suchen uns ein wunderbares Restaurant direkt am Hafen. Das Essen ist hervorragend. Danach noch einen kleinen Spaziergang durch die Altstadt von Alghero und schwupps geht‘s weiter  bis Porto Torres - die Mitagshitze setzt uns derart zu, dass wir kurzerhand entscheiden, noch mal kurz ins Meer zu hüpfen. Der Stadtstrand ist zwar nicht unbedingt malerisch, aber die Motorräder stehen in Sichtweite und das Meer ist herrlich erfrischend und mit starkem Wind versehen.  Den Rückweg gen Olbia fahren wir durch einsame Bergregionen. Wir begegnen im Prinzip ausschließlich Hütehunden und Ziegen und bewundern das wunderschöne, wilde Hinterland mit die beeindruckenden Granitfelsformationen. Sardinien ist wunderschön!

 

Völlig fertig, aber glücklich rollen wir nach Olbia ein. HaDi möchte endlich ein Eis. Er hatte sich bereits die beste Eisdiele Sardiniens ausgeguckt und diese in die Route integriert. Leider liegt sie in einer Fußgängerzone und wir finden einfach keine Möglichkeit die Motorräder ab zu stellen. Endlich - eine Parklücke! Wir parken und haben uns gerade „abgerödelt“ als wir von einem alten Anwohner verscheucht werden. Anwohnerparken! Es gelingt uns nicht irgendwo einen Platz zu finden und so nimmt der an sich wunderbare Tag leider kein schönes Ende mit italienischem Eis. HaDi ist enttäuscht. Wir fahren auf den Parkplatz eines Supermarktes, decken uns mit Rotwein, Anlegerbier und Käse ein. Dann eben so!

Nach weiteren 25 km sind wir am Hotel und genießen das gekaufte und die wunderbaren Farben der untergehenden Sonne!

Dienstag,  29.06.2021, 156KM, Gesamt: 2629KM

 

Wir schlafen lange aus und gehen erst nach 09:00 Uhr zum Frühstück.

Heute gehen wir es langsam an. Nach dem wir etwas am Strand gelegen haben, fahren wir gegen 12:00 Uhr los. Die von HaDi ausgesuchte letzte Tour ist ca. 160 km lang und soll den Nordöstlichen Teil der Insel abdecken. Hier an der „Costa Smeralda“ wohnen die Schönen und die Reichen. 

Die kleine Küstenstraße ist atemberaubend. Das Meer leuchtet in den verschiedensten blau und türkies Tönen - ein Traum. Aber ich (Julia) bin ehrlich: Ich bin müde und ko. Teilweise liegt das sicher an der Hitze, aber auch an den vielen Kilometern die wir gemacht haben. Ich bin froh, als wir die Runde beendet haben und wieder in Olbia sind. Hier gibt es das lang ersehnte Eis für HaDi und ein spätes Mittagessen, bzw. frühes Abendessen für uns beide. 

 

Sardinien ist eine Motorradreise wert! Und 8 Tage reichen nicht aus die Insel zu „erfahren“.

Ein letzter Abend mit Blick aufs Meer und dann beginnt Morgen die Heimfahrt - zunächst nur gammeln am Strand und dann am Nachmittag zur Fähre, die beiden letzten Tage von Genua nach Hause werden wieder lang.

30.06.2021 - 13 km; Gesamt: 2642 km

 

Wir verbringen den Tag am Stand und im Pool und machen uns dann so gegen 15:00 Uhr auf um in Olbia was zu essen und noch Mitbringsel zu organisieren. Es ist sehr warm und so bewegen wir uns langsam. Nach den Einkäufen und leckerem Essen in der Nähe des Fährhafens wollen wir möglichst früh aufs Schiff um die Kajüte zu beziehen und auf dem Sonnendeck bei kühlem Bier noch einen Blick auf Olbia und die nach Abfahrt sich entfernende Insel zu erhaschen. Geasgt, getan, wir waren bereits um 18:00 Uhr am Fährhafen, obwohl „last call“ für 19:30 Uhr angegeben war.

Zwar waren wir nun 3. und 4. Motorrad in der Warteschlange, doch die Fähre war noch gar nicht da! Wir konnten dann gegen 21:30 Uhr aufs Schiff rollen - es hatte totale Verspätung! Aber das mit dem Bier hat noch geklappt! :)