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Wir waren wieder mit unserem Wohnmobil unterwegs. Wir aben eine kleine Winterflucht nach Spanien unternommen

Aktuelles

Wir haben umgesattelt.

- zumindest teilweise :-) 

 

2021 haben wir uns in Düsseldorf in ein Wohnmobil "schockverliebt". Nach 12 Monaten Wartezeit ist "MANNI" im August 2022 endlich angekommen. Nach ein paar Kurztrips in die Eifel, an die Mosel und nach Bayern ging es am 14.11.22 zum ersten richtigen WoMo-Urlaub gehen. Wer uns kennt, der weiß, dass das kein 0-8-15 Urlaub wurde. Wir lieben die Herausforderung und deshalb ging die erste Tour nach Norden durch Finnland und Norwegen. Denn wir hofften darauf die Polarlichter zu sehen. 

2023 folgte dann der zweite größere Urlaub, einmal die Moldau von der Quelle bis zum Zusammenfluß mit der Elbe.

 

Alles über unser neues Gefährt erfahrt ihr unter "Fahrzeuge", die ersten Touren stellen wir wie gehabt hier ein. Ihr findet die Tour en unter "Europa / *Polarlichter" und unter "Europa/*Moldau". Zukünftig sind alle Wohnmobil-Touren mit einem *gekennzeichnet.

 

Viel Spass beim Lesen

Julia und HaDi

F.A.T. - Stammtisch Westerwald

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Ecuador

10.11.2013 bis 17.11.2013, 1500 km (gesamt 31.900 km)

(mit Genehmigung von www.welt-atlas.de)

Ecuador - das Land auf der nördlichen und südlichen Halbkugel, das Land welches seine Hauptattraktion im Namen trägt, das Land der Vulkane, das Land in den Anden....wir freuen uns drauf!

Früh am Morgen geht es los. Wir sind ja quasi umme Ecke vonne Grenze und stoppen die Zeit! Der schnellste Grenzübergang seit den USA hat 2 1/2 Std gedauert. Zuerst scheint alles klasse zu laufen! Ruckzuck sind wir aus Kolumbien raus. An der Grenzlinie zu Ecuador spreche ich einen Grenzer an. Ich will wissen ob ich die korrekte Flagge für den

Teddy herausgesucht habe. Hierbei stellt sich heraus, dass ich komplett Kolumbien mit einem Teddy gefahren bin, der die ecuadorianische Flagge getragen hat!. Sach' mal! Liest und schaut hier keiner mit??? Warum ist Euch das nicht aufgefallen???? :)

Jedenfalls trägt der Teddy jetzt beide – quasi zum Ausgleich. Aber der Grenzer hat sich derart darüber gefreut, dass ich mich für die Flagge interessiere, dass er mir sein Abzeichen schenkt. Daraufhin bedanke ich mich, erzähle ihm, dass ich Polizisten bin und schenke ihm mein NRW Wappen und ein Hutabzeichen. Er freut sich sehr!

 

Danach wird es wieder gruselig. Der Beamte der für die Einfuhr von Fahrzeugen zuständig ist, ist ein unfreundlicher Pferdears... Er redet nicht mit uns und schaut uns auch nicht an...sagt nur „lea!“ - „Lies!“ und zeigt auf ein paar schlecht kopierte Formulare. Wir sollen weitere Kopien vorlegen. Also wieder raus und kopieren. Danach geht HaDi wieder hin. „Motos aqui!“ bellt er erneut. Wir sollen die Motorräder an eine gewisse Stelle fahren. Das tun wir – alle vier, so wie es und aufgetragen wird. Als HaDi und Hannu wieder reingehen, bekommen sie gesagt, dass er die Anträge aber nur einzeln und vorsortiert sehen wollte. Plötzlich droht ein großer LKW Sibylles Motorrad um zu fahren. Ich pfeife, zeige aufs Mopped, als ein andere Autofahrer zu mir rüber schreit. Wegen dem ganzen Lärm, verstehe ich es nicht. Da schnautzt mich der Zollbeamte an, dass er doch gesagt habe, er wolle die Motorräder einzeln sehen – so wären sie schlecht geparkt, da de LKW Schwierigkeiten hätten. Ich schnauze genauso zurück, dass er doch gesagt habe: „Motos aqui!“ - wir hätten nur gemacht, was er gesagt habe!

 

Boah! Einige Beamte sind derart bösartig... das geht auf keine Kuhhaut!

Er brummelt was augenscheinlich böses, was ich nicht verstehe und nimmt sich nun extra viel Zeit. Das wiederum ist mir schnurz – ich habe ein Sabbatjahr – soll er sich doch Zeit nehmen. Plötzlich kommt der nette Grenzer rein, lächelt mich an und gibt mir ein Abzeichen der Grenzpolizei. Ich lächle zurück und sage:“Muchas gracias, companero!“ „vielen Dank, Kollege!“

Es gibt immer und überall solche und solche. Aber nun wird der Zollbeamte auch wieder normal und der restliche Prozess verläuft normal. Nach 1 ½ Std. haben wir die Grenze geschafft!

Bestzeit!

Der Verkehr in Ecuador ist viel geordneter. Das Land ist deutlich sauberer und vor allen Dingen leiser! Es wird viel weniger gehupt!

 

Unser erster Stopp in diesem wunderschönen Land ist in der Stadt Otavalo, am Lago San Pablo.

Ich lasse mal die Fotos für sich sprechen. Ach nein....HaDi konnte sich nicht zurück halten und hat auf dem angeblich größten Markt für Webwaren in Südamerika eine Wolldecke gekauft, schließlich ist ja Herbst.....eine Alpakadecke, wunderbar kuschelig für 15Euro....wie sollen wir die denn jetzt nach Hause transportieren????

Wir legen einen Tag Pause hier ein, denn eigentlich wollen wir den "Parque del Condor" besuchen....aber!!!!!! es ist MONTAG........also nix mit Park. Wir genießen stattdessen den Wasserfall "Peguche", die Märkte und den Blick auf die umliegenden Vulkane, insbesondere den 4621m hohen Imbabura.

Ich (HaDi) hasse Montag!!!! Eigentlich wollten wir in Otavalo am nächsten Morgen in den „Parque del Condor“ und neben einigen Greifvögeln natürlich auch den Anden-Condor bestaunen. Aber er ist Montags geschlossen, wie schon Palenque, Costa Rica und und und. So kommen wir niemals voran......es sind ja noch ein paar km bis Chile....

Aber egal, wir bleiben also zwei Nächte in Otavalo besuchen den Wasserfall der Pechuga, genießen die Stadt und fahren am Dienstag ganz früh zum Vogelpark. Dieser ist toll an einem Berg angelegt und wir schauen uns 2 Stunden die verschiedenen Greifvögel Mittel- und Südamerikas an, natürlich auch den mächtigsten aller Vögel, den Anden-Condor, abschließend gibt es dann noch eine tolle Flugshow einiger Greifvögel. Ein toller Vormittag - genießt einfach die Fotos.

Danach geht es in Richtung Quito, der Hauptstadt von Ecuador. Auf dem Weg dorthin soll das Äquatormonument liegen, immerhin werden wir ab heute die Südhalbkugel bereisen. GPS sei Dank überqueren wir ganz bewusst den Äquator – finden jedoch kein Monument. Das liegt weiter westlich und wir müssen von Quito wieder in Richtung Norden. In einem Vorort finden wir dann das Monument – beeindruckend. Wie bekommen sogar einen speziellen „Äquator-Stempel“ in unsere Reisepässe.

Aber das Monument hat auch eine interessante Geschichte. Mit Hilfe moderner GPS-Geräte hat man nämlich vor einigen Jahren herausgefunden, dass das Monument 240m zu weit südlich steht....und hat fluchs an der korrekten Stelle ein weiteres Monument gebaut. Nun gut ein Fehler eben, kann ja verziehen werden, oder? Wär' da nicht ein weiterer Teil der Geschichte....ein Paraglider hat beim Überfliegen der Anden eine Inka-Ruine gefunden, welche dem Äquator huldigt und exakt richtig steht....die waren wohl doch viel schlauer als der moderne Mensch....

 

Quito selbst reizt uns alle nicht und wir fahren weiter in Richtung Westen, hier soll es verschiedene Hotels geben. Leider finden wir diese nicht (es gibt eben keine) und wir kommen in absoluter Dunkelheit in Mindo an. Nach Mindo hat uns Marco eingeladen. Ihn haben wir in Ipiales getroffen, er fährt KTM und betreibt ein wunderschönes Hostel in Mindo. Mindo liegt toll in einem Tal und wird von einer bunten Gesellschaft bewohnt, die allesamt die Möglichkeiten des Nebelwaldes nutzen. Am Abend essen wir eine grandiose Pizza. HaDi ist ganz begeistert vom selbstgebauten Pizzaofen und genießt den Kontakt zu den Bewohnern.

Am Mittwoch, 13.11.2013 fahren wir weiter. Es geht wieder zurück auf die Panamericana. Wir befinden uns im ecuadorianischen Nbelwald. Die Gegend ist atemberaubend. Durch die viele Feuchtigkeit erscheint alles dicht zugewachsen, fast undurchdringlich und grün. Wenn man in Richtung Horizont schaut, dann erscheint das dichte grün des Urwaldes durch den vielen Nebel grau/grün. Aber ab und an, wenn die Sonnenstrahlen doch einmal durch den dichten Nebel dringen entstehen kleine Lichterinseln in denen die farben wieder leuchten. Ich kann es nicht besser beschreiben, aber es ist bezaubernd. Durch die Nebelwälder fahren wir kreuz und quer, von 2200m hinunter auf unter 500m, danach geht es wieder rauf, innerhalb von 40km hoch auf 3502m (unser bisher höchster Punkt). Auf dieser Höhe gibt es in Europa nur Kletterstiege, hier existiert eine 6-spurige Autobahn von Quito in Richtung Süden – faszinierend. Unsere Motorräder (beides Vergaser) merken die dünne Luft und die Überholmanöver sind nicht mehr ganz so rasant. Auch die Temeperaturunterschiede sind riesig, das Thermometer sinkt rapide auf unter 17Grad. Kurz vor Quito trennen wir uns von Sybille und Hannu, denn sie müssen hinein in den Moloch, dort gibt es eine BMW-Werkstatt. Wir fahren in Richtung Süden nach Banos – einer kleinen schmucken Stadt in den Bergen. Sie ist umgeben von vielen Vulkanen und Bergen jenseits der 5000 und 6000 Metern Höhe. Hier bleiben wir zunächst einmal zwei Nächte.

Es hat in der ganzen Nacht geschüttet wie aus Eimern und am Morgen geht es genau so weiter. Also bleibt uns nix anderes übrig als den Tag faul zu beginnen. Gegen Mittag hellt es auf und wir können uns in die angebotenen Aktivitäten stürzen. Ban(j)os ist eine Backpackers Hochburg und bietet alles an was man sich nur denken kann. Nein, wir wollen nicht diese „Jungvolk-Aktivitäten“ wie an Gummiseilen von Brücken springen, mit heißen Quads durch die Landschaft düsen, mit kleinen Schlauchbooten reißende Flüsse hinabstürzen oder an dünnen Drahtseilen über tiefe Schluchten baumeln...wir nehmen die klassische, altergerechte Beschäftigung – wandern, einfach nur wandern. Leider habe ich vergessen dass wir bereits auf 1800m Höhe sind, die Luft dünn ist und die Wanderwege auf über 2400m hoch führen....wär ich wohl doch besser an dünnen Seilen gebaumelt. Egal, das Cafe in schwindelerregender Höhe entschädigt für die Anstrengungen mit leckeren Kaffeevarianten und Kuchen.

Am Abend kommen auch Sybille und Hannu wieder zu uns, wir essen gemeinsam und tauschen Schraubererfahrungen aus.

Am nächsten Morgen geht es weiter. Wir entschließen uns nicht die Hauptstrecke übe Cuenca zu fahren sondern über die östlich gelegene E45. Diese führt sozusagen östlich der Anden immer weiter nach Süden. Eine wirklich hervorragende Entscheidung, denn hier ist das Wetter deutlich besser und wir genießen es am Rande des Amazonasbeckens zu fahren, tief im Dschungel, auf einer wenig befahrenen Straße, umsäumt von kleinsten urigen Ansiedlungen, deren Menschen in Handarbeit Bretter und Balken aus Tropenholz herstellen. Hier herrscht ein Hauch von tropischem Regenwald, zumal alle Flüsse die wir passieren irgendwann in den Amazonas fließen.

Gegen 15:00Uhr finden wir ein schnuckeliges Hotel mit großer Poolanlage in der Nähe von Mendez, für sage und schreibe 8,50€ pro Person – klar wird der Pool ausgiebig genutzt.

16.11.2013 – die Nacht über schüttet es! Und ich (Julia) habe mal wieder meine Lammfellsitzauflage auf dem Mopped gelassen. Super! Dennoch geht es früh los. Wir haben heute über 300 km Kurvenfahren vor uns. Ziel ist die Stadt Loja. Der erste Teil läuft flüssig. Der Dchungel, die Kurven, die Höhenmeter... alles fasziniert. Auch sieht man immer wieder große Plakate am Wegesrand, auf denen die Bevölkerung aufgefordert wird, die Flüsse nicht zu verschmutzen, die Tiere des Urwaldes nicht zu töten und die Bäume nicht zu fällen. Es laufen hier riesen Kampagnen, die auf den Wert der unbeschreiblich schönen Natur hinweisen. Die Wahl die E 45 zu fahren (also östlich der Kordilleren), war eine sehr gute Wahl! Wir sind so begeistert, dass wir die E45 als besonderen Ort aufnehmen.

 

Auch der Zustand der Straßen ist klasse! Was für ein Unterschied zu Mittelamerika! Obwohl auch hier immer mal wieder ein Stück Straße durch Erosion, oder geologische Verwerfungen zerstört ist, so ist der Fahrbahnbelag zu 95 % erstklassig!

 

Nachdem wir Mittag gegessen haben ( ein Teller Pommes mit einem Stück Hühnchen und Salat 1,75 Dollar), geht es weiter. Es ziehen dunkle Wolken auf und wir müssen immer öfter Kleinbusse überholen, deren Insassen weiße Fahnen an Stöcken aus dem Bus hängen lassen. Drauf steht CREO. Hier scheint der Zulauf zu einer großen Demo in Richtung Zamora zu ein. Der Verkehr wird immer stärker und das Überholen immer schwerer. Dann in Zamora scheinen wir den Demo-Anfang gefunden zu haben. Vorneweg fährt ein Polizeikrad, dahinter ein Quad und dann hunderte Fahrzeuge mit weißen Fahnen. Wir können auf der linken Spur vorbeifahren. Hannu und Sibylle sind vorbei, als das Quad auf den Polizeimotorradfahrer auffährt und die Sozia und das Quad nach links umkippen. Die Sozia (natürlich ohne jegliche Schutzkleidung) rollt auf die linke Fahrspur (auf der ich gerade bin!). Ich kann so gerade einen Schlenker nach links machen und schaffe es soeben nicht über die Frau zu fahren. HaDi sagt hinterher (er fährt als letzter) dass die Frau unter meinen Koffern lag! Das war so knapp!

 

Der Straßenverkehr in diesen Ländern ist meines Erachtens unmöglich! Ich weiß nicht, ob es Dummheit ist, oder schlichtweg absoluter Egoismus. Es gibt so viele gefährliches Situationen, die durch das rücksichtslose Fahren der Einheimischen verursacht werden. Dazu kommen die ganzen Tiere auf der Fahrbahn... Manchmal ist es echt anstrengend!

 

Kurz vor unserem Ziel in Loja fängt es dann auch noch an zu regnen und wir fahren durch dichten Nebel. - Wir sind übrigens die einzigen, die hier mit Licht fahren! Ziemlich fertig finden wir ein einfaches Hotel in Loja und beenden diesen zum Ende hin anstrengenden, wenn auch zumeist schönen Tag.

 

Heute (17.11.2013) sind wir dann weiter Richtung Grenze Perus gefahren. Mittags halten wir an, um einen Kaffee zu trinken. Wir sind in dem unbekannten grenznahen Ort „Catacocha“. Wie immer wenn wir anhalten: Ruckzuck sind 20 – 30 Leute um uns herum. Ein Polizist kommt – wir stehen am Markt geparkt, und verschiebt extra ein paar Pylonen, damit wir mehr Platz haben im Parkverbot zu halten! Nach kurzer Zeit spielt der Markt keine Rolle mehr – es werden wieder Fotos gemacht und die Polizisten freuen sich mit ihren einfachen Handys Fotos zu machen, wie sie auf den großen Motorrädern sitzen. Dann bietet man uns an, uns mit den Motorrädern auf das Gelände der örtlichen Attraktion zu lassen: Dem Mirador!

 

Klar, warum denn nicht! Vladimir und Jonny (mal wieder typische ecuadorianische Namen ;)) erklären uns die Bedeutung: Bereits vor hunderten Jahren, waren die Inka hier. Sie haben auf einer Felsspitze einen magischen Ort erkannt. Durch jahrhundertelange Huldigung dieses Ortes, kann man heute die Stufen in dem Fels erkennen, die die Inka hinterlassen haben. Von dem Aussichtspunkt hat man einen unglaublichen Blick über das Tal und zu den nahegelegenen hohen Bergen der Kordilleren. Unter dem Fels/Mirador geht es steil bergab (180m wie die Kollegen erklären)! Wir freuen uns über die nette Geste der Kollegen uns an ihrem Insiderwissen teilhaben zu lassen! Als kleines Dankeschön schenken wir Jonny und Vladimir ein Abzeichen und einen Hutstern.

 

Als wir weiterfahren wissen wir bereits, dass es heute keinen Sinn mehr macht die Grenze in Angriff zu nehmen. Deshalb halten wir in der Grenzstadt Macará und finden ein Hotel. Peru muss auf Morgen warten.